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Die Geschichte
von
Muerta und Charon
Die Begegnung:
Lange bevor Geschichten geschrieben wurden , gab es einzig das Reich der Vergessenen in den die Toten eintraten. Jeder fürchtete sich vor dem Tode, denn im Reich der Vergessenen war es kalt und düster und kahle Felsen standen dort so weit das Auge reichte. Dort verharrten die Toten so lange bis sie vergessen hatten wer sie einst waren und sich für immer Auflösten.
Als Unglücksboten galten die Krähen, da es hieß, dass der Tod selbst sich in eine Verwandeln konnte. So wurde jede Krähe verscheucht die man sah und nicht selten versuchte man diese gar zu erschlagen. Zu jener Zeit , als es noch kein Geld gab und alle Menschen ihre Waren tauschten, wurde ein kleines Mädchen mit großen, braunen Augen und dunklem Haar geboren. Man taufte sie Muerta. Rein optisch unterschied sie sich keineswegs von den anderen Menschen, doch schon sehr früh wurde klar, dass sie anders war als andere Bewohner des Ortes. Als sie 6 Jahre alt war , sah sie wie zwei Jungen, die bestimmt doppelt so alt waren wie sie, eine Krähe gefangen hatten. Wie wohl jeder andere auch im Ort machten sie sich dran dem Tier den Gar aus zu machen. Als Muerta dies sah , nahm sie sich einen großen Stock und prügelte die Jungen vom Hof. Die Krähe blieb verletzt am Boden liegen. Was Muerta wohl niemals geahnt hätte war, dass der Tod höchst selbst dort zu ihren Füßen lag. Als sich das kleine Mädchen bückte ,um die Krähe auf zu sammeln , hackte diese nach der kleinen Kinderhand. Doch anstatt dem Tier zu zürnen für seinen Undank, so nahm Muerta ihr Haarband aus dem Haar, wickelte den Schnabel des Vogels zu und nahm sie behutsam mit ins Haus. Sie wusste , dass ihre Eltern dies nicht gut heißen würden und so versteckte sie die Krähe. Schon sehr bald nahm sie ihr das Band vom Schnabel ab und stellte fest , dass der Flügel gebrochen war. Über Wochen hinweg pflegte Muerta die Krähe. Schnell fand sie heraus , dass diese überaus Clever zu sein schien, denn niemals krächzte sie und verbarg sich geschickt vor Muertas Eltern. Der Tod indess war irritiert von dem Verhalten Muertas. Wie konnte dieses Mädchen so anders handeln als alle anderen Menschen? Der Tod mochte die Sterblichen nicht sonderlich, denn ausnahmlos alle verachteten ihn und seine Arbeit. Doch dieses kleine Mädchen schaffte es , ihn zu faszinieren. So beschloss er bei ihr zu bleiben, um zu sehen , ob sie sich doch noch ändern würde und ebenso Angsterfüllt vor dem Tod werden würde. So sah man des öfteren ein kleines Mädchen mit dunklen Haaren und Braunen Augen , die begleitet wurde von einer Krähe ...
Erwachsen werden:
So verging die Zeit und aus dem Kleinen Mädchen wurde eine wunderschöne Frau. Sie hatte stehts ihr reines Herz bewahrt und begenete jeden mit Freundlichkeit und Güte. Auch wenn es einige im Dorf gab die sie mieden, da sie stehts einen Boten des Todes in ihrer nähe hatte, so hatte sie jedoch viele Freunde.Als ihr Namenstag näher rückte, lud sie das gesammte Dorf ein um mit ihr gemeinsam zu feiern und eventuell doch das Misstrauen Einiger verfliegen zu lassen. Es sollte ein zauberhafter Maskenball werden. Muerta hatte schon seit Tagen an einer Maske aus Porzellan gearbeitet. Nun stand sie kurz davor dass diese fertig sein würde. Sie legte die Maske zum trocknen ans offene Fenster.Sie war voller stolz und freute sich auf das Fest. Auch Charon wollte diesem beiwohnen und flog an das offene Fenster heran. Doch sein Flugelschlag brachte die Maske zum schwanken und sie fiehl vom Fensterbrett. Muerte stürzte noch zu der Maske, doch es war zu spät. Sie zersprang in tausend Scherben. Zunächst war Muerta betrübt und sie kniehte zu den Scherben, stehts unter den wachsamen Augen von Charon. Doch anstatt wütend auf ihn zu sein, kehrte sie die Scherben zusammen und warf sie fort. Es brachte nichts sich darüber zu ärgern denn vergangen war vergangen. Sie überlegte was sie stattdessen am heutigen Abend tragen könnte.Schließlich hatte sie eine Idee. Sie würde sich einfach das gesicht bemalen , so dass es aussehen würde als trüge sie eine Maske. Ihr gesamtes Gesicht färbte sie weiß mit Mehl. Für ihre Lippen benutzte sie zermahlene Blutmuscheln die diesen ein sattes schönes rot gaben. Asche der Toten, vermengt mit Schminke malte sie sich um die Augen, so dass sie Aussahen wie Augenhöhlen eines Toten. Außerdem deutete sie den Zahn besetzten Kiefer an. Sie fand Rembersteine in zwei Farben, welche sie von einander trennte wie es nur Jungfrauen vermögen. Diese zermahlen gaben herrliche Farben ab, die sie benutzte um sich Bögen, Schnörkel und Punkte um die Augenhöhlen zu malen. Zu dieser gemalten Maske trug sie viele Blumen im Haar und ihr schönstes, farbenfrohestes Kleid was sie im Schrank finden konnte. Charon beobachtete sie dabei und fand gefallen an der Maske, die derart außergewöhnlich war. Er fand, dass er das Recht hatte der Erste zu sein der ihr ein Geschenk zum Namenstag machen dürfe und so segnete er die Maske die sie trug. Jener Segen sorgte dafür, dass Muerta die Geister um sich herum, jene Seelen die sich geweigert hatten mit Charon zu gehen, zu sich rufen konnte. So begab es sich, dass ihr geliebten Großvater Augenblicklich bei ihr erschien, als sie nur für einen Moment an ihn dachte. Muerta verstand nicht , was vor sich ging doch sie war so glücklich ihn wieder zu sehen. Lange zeit saßen sie sich gegenüber und sahen sich nur an, denn Sprechen konnte sie nicht mit ihm. Obwohl es ihr schwer viel schaffte sie es sich von ihm zu verabschieden und er kehrte zurück in die Zwischenwelt. Muerta machte sich auf zu ihren Fest. Als sie jedoch mit der Maske die so sehr an einen Toten erinnerte vor ihre Gäste trat, erschraken alle. Muerta verstand nicht, wieso jeder den Tod derart verabscheute. Sie hatte gesehen, dass nichts schlimmes an ihm war, doch einige begannen sie zu beschimpfen. Charon krächzte vor Zorn laut in den Bäumen als er dies sah, doch dies schien die Menschen nur noch mehr an zu heizen. Als dann der erste Stein nach Muerta flog und sie am Kopfe traf und ein kleiner Rinnsal aus Blut auf ihrer weißen Maske herablief, riss die Krähe entzwei und Charon erschien als großgewachsener, hagerer Mann mit schwarzen Augen, schwarzem Haar und einem Mantel bestehend aus lauter Krähenfedern. Er stellte sich zwischen die Menschen und Muerta und alle wichen vor Angst zurück. Nur Muerta lächelte und erkannte sofort ihre Krähe Charon in ihm. Fortan wurde Muerta niemals mehr behelligt. Charon blieb bei ihr in jener menschlichen Gestalt und sein Herz war warm vor Liebe die ihn für Muerta erfüllte und Muerta schenkte ihm die Ihre. Und nichts hätte die Beiden entzweien können.
Die Geburt:
Man könnte meinen, dass die Geschichte nun zu Ende wäre, doch dass ist sie nicht. Gegen jede Erwartung wurde Muerta schwanger. Sie trug ihren Bauch voller stolz durch den Ort und auch die Menschen waren neugierig, wie das Kind aussehen würde. Die Überraschung war groß, als ein Medicus feststellte , dass sie sogar zwei Kinder erwarten würde. Der Tag der Geburt rückte immer näher und schließlich war es in einer sternenklaren Nacht soweit.
Der Mond zeigte sich als Sichel am schwarzen Himmel und unter diesem brachte Muerta ihr erstes Kind zur Welt. Es war ein zauberhaftes Mädchen, welches nicht einmal schrie sondern lediglich zum Himmel schaute. Als ihre Augen den Mond erblickten, lächelte sie bevor sie erblindete. Doch Muerta, die dieses Lächeln sah, spürte nur noch wärme in sich und alle Sorge was die Zukunft betraf war von ihr genommen. Muertas zweites Kind hätten viele wohl als Missgestaltet angesehen. Es war ein dicker Junge dessen Körper nicht aus Fleisch und Blut zu bestehen schien. So waren seine Arme und Beine aus Kupfer, sein Bauch aus Silber und sein Kopf aus Gold. Als dieser den Mund öffnete und anfing zu lachen, quollen unzählige Münzen aus ihm hervor. Die Menschen sahen dies und in ihnen erwachte die Gier. So stahlen sie die Münzen und eilten davon. Die letzte Münze jedoch war ein Goldstück und als der kleine Junge seinen Mund schloss, biss er einen Teil heraus.
So hatte sie die Form des Halbmondes, des einzigen Objektes was das Mädchen jemals gesehen hatte. Muerta und Charon tauften das Mädchen Fortuna und den Jungen Bacchus (den einige auch Senior Geld nannten) . Zu dem Fest für Fortuna und Bacchus Geburt, weinte Bacchus vor Freude und seine Tränen wurden zu Wein. Die Kinder wuchsen behütet auf und Muerta lehrte sie mit ihren besonderen Gaben die Menschen zu beschenken. So wanderte Fortuna von Mensch zu Mensch und schenkte jedem ihr Lächeln. Bacchus ging zu jedem Fest und weinte vor Freude und die Tränen wurden zu Wein. Charon , der nach wie vor die Menschen verachtete lehrte sie jedoch, dass die Menschen ihre Gaben nicht verdient hätten. So würden die Menschen nicht mehr zu schätzen wissen, wenn sie alles bekämen was sie wollten und der Wein in ihnen wecke die Gier und mache sie zu schlechten Menschen, da sie niemals ihre Grenzen kennen würden. So schenkte Fortuna nicht mehr jedem ihr Lächeln , sondern strafte auch wahllos jemanden ,der ihr über den Weg kam. Und der Wein den die Menschen von Bacchus tranken, sorgte bei ihnen für Kopfschmerzen, wenn sie es übertrieben.
Der Abschied:
Lange lebten sie so glücklich zusammen und als sie erwachsen waren, wurden Fortuna und Bacchus nicht mehr älter, sowie es mit Charon war. Muerta jedoch, die sterblich war wurde älter und älter. Charon wusste das bald der Tag gekommen sein würde an dem er seine geliebte Frau in das Reich der Vergessenen bringen müsste. Dieser Gedanke schmerzte ihn zutiefst. So wollte er doch nicht das seine geliebte Frau dort vor sich hin vegetieren sollte bis sie sich selbst vergaß. Als Geist durch die Zwischenebene zu wandeln, war auch keine bessere alternative. So sammelte er all seine Kräfte und erschuf eine neue Welt, einzig und alleine für Muerta. Diese Welt sollte das reich der Erinnerten werden. Es war dort warm und stellte den Ort, aus dem Muerta stammte dar, nur das es wesentlich bunter dort war und festlich geschmückt. Als er Muerte davon erzählte, schenkte sie ihm ihr warmes Lächeln, in dem jedoch auch etwas Trauriges lag. Sie meinte, wie schön es wäre wenn jeder, der ebenfalls so sehr geliebt werden würde so wie sie es wurde ebenfalls in dieses Reich kommen könnte. Charon ließ sich darauf ein jedoch unter den beiden Bedingungen, dass nur jene an die man sich erinnern würde dorthin gelangen würden und auch nur so lange bleiben wie sie jemand an sie erinnerte und dass jeder einen Obelus von zwei Münzen zu zahlen hätte, Münzen die Bacchus damals gestohlen worden waren. Muerta war glücklich darüber, dass Charon sich darauf einließ. Kurz bevor sie ihre Augen für immer schloss, riss sich Charon eine Krähenfeder von seinem Mantel und schenkte sie Muerta. Mit einem Lächeln starb sie...
Jene Frau wurde im Ort aufgebahrt und die Menschen, die nun nach dem Tod auf ein besseres Reich hoffen durften, nannten sie von da an ehrfurchtsvoll nur noch 'La Muerta' . Sie lag auf Weißeichenholz und schließlich wurde sie, nachdem sich alle von ihr verabschiedetet hatten, verbrannt. Jenes Holz jedoch, was direkt unter ihrem Herzen lag, verbrannte nicht. Ein Mann der Tischler war, nahm es an sich und schnitzte daraus eine kunstvolle Maske um La Muerta zu Gedenken. Als Charon jene Maske erblickte schenkte er dieser ebenfalls seinen Segen. Fortuna und Bacchus schritten fortan durch die Welt und schenkten den Menschen ihre Gaben und Charon geleitet jeden Toten, ob als Krähe oder in Person in das Reich der Erinnerten oder in das Reich der Vergessenen. Und da seine Liebe zu La Muerta unsterblich war, ist und sein wird, wird Muerta auf ewig im reich der Erinnerten bleiben. So denkt daran und Vergesst nie jene die vor euch kamen und sorgt dafür, dass Ihr nicht vergessen werdet, denn so werdet ihr ewig Feste Feiern im Reich der Erinnerten.
Ende
Die Geschichte
von
Fortuna und Bacchus
Als Fortuna und Bacchus durch die Welt gingen, um jeden Menschen ihre Gaben zu schenken, ganz wie sie es von Muerta gelehrt bekommen hatten, gerieten sie in Streit. Bacchus war der Meinung, dass das Geld die Menschen viel glücklicher machen konnte, als das Lächeln von Fortuna. Natürlich sah Fortuna es anders. Da sie beide der Meinung waren, eher am Glück der Menschen beteiligt zu sein, als der jeweils andere, beschlossen sie eine Wette zu machen. Wer es eher schaffte einen Menschen dauerhaft Glücklich zu machen, der sollte die Wette gewinnen. Sie fanden einen traurigen Mann am Rande eines Dorfes und fragten ihn warum er so traurig sei. Er erzählte ihnen, dass er Arm sei und seine Familie Hunger leiden würde. Bacchus bestand darauf , dass er den Anfang machen dürfte. So lachte er kurz auf und eine Kupfermünze erschien aus seinem Mund. Mit einem triumphierenden Lächeln überreichte er dem Mann die Münze als Geschenk. Der Mann war überglücklich und bedankte sich. Jetzt könne er Brot für seine Familie kaufen. Sogleich lief er los in das Dorf, auf direkten Wege zum Bäcker. Er wählte ein Brot aus , doch als es daran ging zu bezahlen , fand er die Kupfermünze nicht wieder. Erneut tief unglücklich ging er zu der Stelle im Wald zurück, wo Fortuna und Bacchus waren. Er erzählte von seinem Unglück und Fortuna bedachte Bacchus mit einem hämischen Grinsen. Bacchus ärgerte sich kurz, doch er wollte noch nicht aufgeben. Erneut lachte er kurz auf und eine Silbermünze lag in seiner Hand. Der traurige Mann hatte nur selten mal eine Silbermünze aus der Ferne gesehen und seine Augen wurden groß als Bacchus ihm diese überließ. Erneut bedankte er sich überschwenglich und rannte zum Bäcker. Diesesmal behielt er die Münze gleich in der Hand, um sie nicht zu verlieren. Als er beim Bäcker war, wählte er viele Brote aus und legte die Silbermünze auf den Tresen. Als der Bäcker die Münze sah, nahm er sie skeptisch in die Hand. Er betrachtete sie von allen Seiten und schrieh ihn schließlich an. Dies sei Falschgeld! Solch eine Münze hätte er noch nie gesehen und er solle sich davon scheren bevor er die Wache auf ihn hetzten würde. Die Münze jedoch behielt er bei sich. Tief betroffen floh der Mann erneut zu Fortuna und Bacchus. Wieder klagte er sein Leid und Fortuna musste schmunzeln. Doch Bacchus setzte alles daran zu gewinnen. Erneut lachte er auf, diesmal energisch und eine Goldmünze erschien in seiner Hand. Der Mann hatte lediglich Geschichten über Goldmünzen gehört. Er küsste Bacchus Füße und weinte gar vor Glück und Bacchus bedachte Fortuna mit einem triumphierenden Lächeln. Er war sich sicher nun gewonnen zu haben, doch Fortuna gebot ihm abzuwarten. Als der Mann auf den Weg zum Dorf war erreichte er es diesmal nämlich nicht. Als er schon fast die Straße erreicht hatte, kamen plötzlich einige bewaffnete Männer aus dem Gestrüpp. Sie verlangten Wegzoll oder sein Leben sei verwirkt. Der Mann jedoch wollte nicht zahlen und so schlugen sie ihn grün und blau , bis die Goldmünze aus seiner Hand rollte. Die Banditen ließen ihn liegen und erst nach einiger Zeit kam er wieder zu bewusst sein. Geprügelt wie ein Hund schleppte er sich zurück. Vor Fortuna und Bacchus begann er zu weinen und sich die Haare zu raufen. Bacchus ärgerte sich in Grund und Boden und Fortuna lachte über ihn. Nun sei sie jedoch an der Reihe und so beugte sie sich zu dem Mann herunter und schenkte ihm ihr Lächeln. Als der Mann sich die Haare raufte, fiehl die Kupfermünze aus einer Falte in seiner Kleidung und er hob sie irritiert auf. Sofort war seine Verzweiflung verschwunden und er dankte Fortuna. Er ging erneut zum Bäcker. Als er den Laden betreten wollte , kam ihn der Bäcker schon entgegen. Er sei froh dass er wieder gekommen sei. Er wäre mit der Silbermünze zu einem Alchimisten gegangen und der hätte bestätigt dass es sich um reinstes Silber bei der Münze handeln solle, die er als Falschgeld deklariert hatte. Das ganze täte ihm unendlich Leid und der Mann dürfe sich kostenlos Brot nehmen so viel er wolle , wenn er den Vorfall vergessen würde. So nahm der traurige Mann der nun sehr glücklich war soviel Brot wie er tragen konnte und wollte gerade zurück zu seiner Familie gehen als er von einem Wachmann angesprochen wurde. Sie hätten im Wald einige Banditen verhaftet und sie hätten gestanden, dass sie einen Mann um ein Gold erleichtert hätten. Die Beschreibung träfe auf ihn zu und nun sollte er sein Eigentum zurück erhalten. So erhielt der Mann der nun überglücklich war und nie wieder hungern müsse auch noch die Goldmünze und seine Familie und er lebten lange sorglos und zufrieden. Fortuna bedachte Bacchus mit einem triumphierenden Lächeln und so Schritten sie weiter durch die Welt.
Ende
Des
Fuchses
Schwiegermutter
Es gab einst ein Mädchen das ebenso schön wie faul war. Sie hatte eine Mutter die sich sehr daran störte, dass ihre Tochter so faul war, denn sie selbst war fleißig und schlau. Das junge Mädchen hieß Padmila und wollte unbedingt heiraten. Jedoch vergraulte ihre Mutter alle ihre Verehrer. Eines Tages sollte Padmila ihrer Mutter helfen heiße Lauge zum Waschen zu tragen. Doch Padmila saß lieber am Fenster und schaute den schönen Männern hinterher. Da musste die Mutter die Lauge alleine tragen. Diese war jedoch so schwer dass sie überschwabbte und ihr die Hände und einen Fuß verbrannte. Da stieß die Mutter einen Fluch aus. „Dummes, flaues Ding! Heiratstoll wie du bist! Soll dich doch der Fuchs zum Weibe nehmen!“
Am nächsten Tag erschien ein hübscher Knabe an der Tür und warb um Padmila. Diese war recht angetan von ihm und willigte ohne zu Zögern zu ,als er um ihre Hand anhielt. Die Mutter jedoch traute dem Burschen nicht, erinnerte sie sich doch an den Fluch den sie ausgestoßen hatte.
So sagte sie zu ihrer Tochter nach der Trauung. „Nimm diesen gesegneten Weidenstock und prügle auf deinen Mann ein. Dies ist Tradition, um dem Manne zu zeigen dass die Frau im Schlafgemach das sagen hat.“ Die dumme Padmila glaubte ihrer Mutter. Jene hatte zuvor alle Fenster und Türen verschlossen und jede Ritze bis auf das Schlüsselloch versiegelt. Als nun die Tochter mit dem Weidenstock auf ihren Mann los ging, ergriff ihn die Panik und er suchte einen Ausweg aus der Kammer. Da nur das Schlüsselloch frei war, zischte er durch dieses als sei es ein Scheunentor.
Seine Schwiegermutter jedoch hatte dort bereits mit einer Flasche gewartet und fing ihn damit ein. Sie versiegelte diese mit dem gefangenen Fuchs darin und brachte die Flasche zu einen hohen Berg. Bis heute dürfte der Fuchs seine Schwiegermutter verfluchen.
Ende
Huan Holgado
und
Charon
Es war einmal ein sehr armer Mann. Sein Name war Huan Holgado. Er beklagte sich häufig bei seiner Frau das seine Kinder ihnen noch die Haare vom Kopf fressen würden und wie sehr er sich doch darüber freuen würde, einmal einen Hasen essen zu können. Seine Frau liebte ihn so sehr, dass sie soviel Geld durch Näharbeiten verdiente, dass sie alsbald genügend hatte , um einen Hasen zu kaufen. Sie bereitete ihn zu und sagte zu ihrem Mann: „Gehe damit auf eine Wiese und lasse es dir gut schmecken.So wirst du ihn nicht mit deinen Kindern teilen müssen.“
Huan Holgado dankte seiner Frau und tat dies. Auf einer weit abgelegenen Wiese angekommen wollte er gerade das erste Stück des Fleisches in seinen Mund schieben als ein alter, häßlicher Mann sich zu ihm setzte. Er selbst ärgerte sich über die Störung, wollte aber auch nicht unhöflich sein. Da der Alte sehr mager war bot er ihm etwas vom Hasen an. Er nahm dankend an und mit nur einen Haps hatte er den kompletten Hasen verschlungen. Huan Holgado ärgerte sich noch mehr. Wäre er doch lieber zu Hause bei seiner Familie gewesen und hätte eben den Hasen mit seinen Kindern anstatt mit diesem Fremden geteilt. Der alte Mann bedankte sich für die Verköstigung und stellte sich als der Tod persönlich vor. Huan Holgado erschrak schrecklich, doch Charon war nicht gekommen, um ihn zu holen. Er bot ihn an, ihn zum besten Arzt der Gegend zu machen, dann könne er jeden Tag Hase essen. Huan Holgado wollte zunächst ablehnen, nahm aber schließlich doch an. Er meinte, er würde ihn nicht holen kommen, bevor sein Heim zusammenfallen würde. Charon erklärte ihm, dass er wenn er ihn an der Bettkannte des Patienten sitzen sehen würde, diesen auf sein baldiges Ende vorzubereiten hätte. Wenn er dort nicht säße, ihn einfach Wasser zu verabreichen hätte. Der Mann ging nach Hause und erzählte seiner Frau davon. Diese erzählte im gesammten Ort, dass ihr Mann ein großartiger Arzt sei. Eine Gruppe junger Mädchen hörten dies aber wollten es nicht glauben. Sie heckten den Plan aus, dass sich eine Krank stellen würde. Als Huan Holgado zu dem Mädchen geführt wurde sah er eine halbleere Schüssel mit Erdnüssen neben dem Bett. Auf der Bettkannte saß Charon. Das Mädchen fieberte und schrieh vor Schmerz. Ihre Freundinnen gespielt entsetzt fragte Huan Holgado was mit ihr sei. Huan Holgado antwortete daraufhin, dass das Mädchen sterben würde, weil sie wohl die Erdnüsse nicht vertrage. Die Mädchen kicherten nur. Drei Stunden später war ihre Freundin Tod. Von diesem Augenblick an begann das Geschäft wunderbar zu laufen. Patienten starben ,wenn er es sagte und wurden wieder gesund wenn er ihnen Wasser gab. Fast sein gesammtes Geld investierte er in die Instandsetzung seinen Hauses. Und ritzten die Kinder etwas in die Wände, so ritzte er es in ihre Haut. So vergingen Jahre und Huan Holgado verlohr seine Haare und Zähne, bekam ein lahmes Bein und wurde recht schwerhörig bis er bald das Bett nicht mehr verlassen konnte.
Charon schickte daraufhin eine Spinne, die ihm sagte, dass er bald zu Besuch kommen würde. Doch er zertrat diese. Etwas später schickte er eine Krähe. Diesmal schloss er das Fenster. Danach einen Hund, diesen prügelte er mit seinem Stock. Als dann saß Charon auf seiner Bettkannte. Huan Holgado fühlte sich sicher, denn schließlich stand sein Haus noch. Charon schmunzelte nur und meinte das sein Körper sein Heim sei und dieses sei nun zusammengebrochen. So nahm er ihn mit.
Ende
Schischib
Einmal standen zwei Hübsche Mädchen an einem Fluss. Da kam ein Mann in einem Boot vorbei. Die beiden Mädchen gefiehl der junge Mann und sie baten ihn sie mit zu nehmen. Der Mann stellte sich als Vetschin-Makin vor. Dies war aber nicht sein Name , denn eigentlich hieß er Schischib. Vetschin-Makin war ein junger Krieger der bekannt dafür war dass er Schmuck husten konnte. Sogleich waren die Mädchen begeistert und baten ihn doch für sie zu husten. Dies tat er auch und siehe da, schon vielen ein paar Ringe in das Boot. Schischib hatte sie sich zuvor heimlich in den Mund gesteckt. Als sie die Hütte von Schischibs Großmutter erreichten in der er wohnte, bat er sie kurz im Boot zu warten. Er selber trat schnell ins Haus und befahl seiner Großmutter so schnell wie möglich das Haus her zu richten. Die Großmutter tat dies gleich und mit freuden, denn schließlich hatte ihr Enkel gleich 2 Weiber herbei gebracht, die sie unterstützen konnten mit er Hausarbeit.
Schischib holte die beiden Frauen in das Haus und bat sie seine Frauen zu werden und sie stimmten zu. In den Tagen darauf wollte der echte Vetschin-Makin ein großes Fest geben und er lud alle Menschen aus der Umgebung ein. So kam auch ein Diener zu Schischib. Dieser war gerade dabei sein Boot auszubessern und seine beiden Frauen saßen daneben und strickten. Der Diener sprach ihn an: „Schischib, auch du sollst zu dem großen Feste in der Stadt geladen sein.“ Schischib jedoch reagierte nicht und baute weiter an seinem Boot. Als der Diener verwirrt davon ging fragten seine Frauen „Warum hat er dich Schischib genannt? Du bist doch Vetschin-Makin.“ Darauf antwortete Schischib: „Natürlich bin ich Vetschin-Makin. Daher habe ich ihn ja auch ignoriert. Er ist verwirrt.“Als der Diener wieder bei Vetschin-Makin war und ihm von dem Vorfall erzählte riet dieser ihm. „Sprich ihn mit meinem Namen an. Offenbar fühlt er sich zu unwichtig, als dass er sonst kommen würde“ Der Diener tat dies und diesesmal nahm Schischib die Einladung an. Seine Frauen ließ er daheim ,als er zu der Feierlichkeit ging. Doch die Frauen waren neugierig und sobald die Großmutter schlief , schlichen sie auch zum Fest. Dort erspähten sie Schischib der ganz am Rande des festes stand und dem nur Beachtung geschenkt wurde, wenn man ihn beiseite stieß. Der echte Vetschin-Makin saß auf einem großen Holzstuhl und hustete gelegentlich Schmuck und Edelsteine. Da erkannten die beiden Frauen dass sie betrogen worden waren. Die beiden fiehlen Vetschin-Makin auf und er ließ sie zu sich holen. Er fragte sie, ob sie nicht seine Weiber werden wollen und sie stimmten zu. Schischib der das Ganze beobachten musste ärgerte sich sehr. In der Nacht vergiftete er Vetschin-Makin und schlich zurück in seine Hütte. Am nächsten Tag wurde ihm von den Dienern mitgeteilt, dass Vetschin-Makin ermordet worden sei. Großspurig wie Schischib war brüstete er sich damit zu wissen wer dies war, aber er würde es nur verraten wenn er dafür die beiden jungen Witwen bekäme. Diese wurden ihm ausgehändigt und er schrieh dass er es war der ihn ermordet hatte. Dann ergriff er seine beiden Frauen und floh vor seinen Häschern zu seiner Großmutter. Diese war aber auch eine Hexe und verwandelte die Drei in Enten. Und so lebten sie bis zu ihrem Lebensende. Das ist auch der Grund warum zumeist ein Erpel mit zwei Enten unterwegs ist. Ende
Der Gruel
Eine Familie bestehend aus den Eltern, einem Jungen und einem Mädchen zogen mit ihrem Hund in eine neue Stadt. Die Kinder langweilten sich sehr dort und durstöberten das Haus in dem sie eingezogen waren. In der Kochstube fanden sie in einem der Schränke einen seltsamen Gegenstand. Als das Mädchen ihn ergriff dachte sie zunächst einen alten Schwamm in der Hand zu haben. Mit entsetzten stellte sie fest, dass dieses Geschöpf ein riesiges mit spitzen, schiefen Zähnen besetztes Maul besaß aus dem ein widerliche, schleimige Flüssßigkeut lief. Entsetzt warf sie die Kreatur gegen die Wand, dabei traf sie aber eine wertvolle Vase die sofort in tausend Scherben zersprang. Die Kinder wurden von den Eltern ausgeschimpft und ohne Essen ins Bett geschickt. Kurz darauf hörten sie die Mutter fluchen. Sie hatte sich an den Scherben geschnitten. Am nächsten Tag war der Hund verschwunden. Offenbar war er davongelaufen. Den ganzen Tag suchten die Kinder nach ihm, doch sie fanden ihn nicht wieder. Als sie wieder nach Hause kamen, fanden sie den Schwamm immernoch in der Ecke liegend. Die Kinder vermuteten dass das ganze Pech von jener Kreatur ausging. So nahmen sie den Schwamm und gingen mit ihm in ein Kloster. Sie baten einen Priester sich jene Kreatur anzuschauen. Dieser sagte dass er sich darum kümmern werde und schickte sie nach Hause. Zu Hause angekommen stellten sie fest, dass die Mutter sehr krank geworden war. Merkwürdige Flecken hatte sie ihm Gesicht und sie wurde von mal zu mal immer schwächer. Dem Mädchen fielen plötzlich über Nacht alle Haare aus und keiner wusste warum. Auch ihr Gesundheitszustand wurde urplötzlich immer schlechter. Der Junge suchte in seiner Verzweiflung das ganze Haus ab, um vielleicht einen Hinweis auf jenen Unglücksbringer zu bekommen und wie man das Pech abwenden könnte. Er fand einen Zettel auf dem geschrieben stand, das es sich bei dem Schwamm um einen „Gruel“ handele und wenn der Besitzer (jene Person die ihn zuerst berührt hatte) ihn verlieren oder weggeben würde ,würde diese sterben. In heller Panik rannte der Junge mit seiner Schwester zum Kloster. Sie suchten überall nach den Gruel und fanden ihn schließlich direkt auf dem Altar. Dort brannten noch immer einige Kerzen. Durch einen kleinen Windzug fing ein Banner Feuer. Die Kinder rannten schnell zu dem gruel und das Mädchen ergriff es und gemeinsam rannten sie hinaus. Der Gruel sorgte dafür , dass sie stolperten und die Tür nach draußen nicht zu öffnen war. Das Feuer breitete sich langsam aus. An einem Fenster standen ein paar Zigeuner und begannen gerade ein munteres Liedchen an zu stimmen. Der fröhliche Gesang klang bis in das Kloster. Urplötzlich fand das Feuer keinen Nährboden mehr und erlosch und die Tür ging auf, als sei sie nie verschlossen gewesen. Die Fratze des Gruel's verformte sich zu einer schmerzlichen Grimasse. Als die Kinder draußen waren, schallte die Musik noch lauter zu ihnen rüber. Ihr Hund kam freudig auf sie zugerannt. Die Kinder freuten sich und liebkosten den Hund mit Streicheleinheiten und freundlichen Worten. Die Zigeuner zogen weiter und die Musik verstummte ebenso die lieben Worte der Kinder. Erneut schien der Gruel ein hämisches Grinsen aufzusetzten und der Hund biss den jungen in die Hand. Da begann das Mädchen ein fröhliches Lied zu singen. Als der Hund dann winselnd die gebissene stelle ableckte begriffen die Kinder wie sie gegen den Gruel vorgehen mussten. Sie begannen beide den Gruel mit den fröhlichsten Liedern die sie kannten lautstark zu besingen und ihn die wildesten Komplimente entgegen zu schmettern. Der Gruel verzog immer mehr seinen widerlichen Schlund bis er schließlich zusammenschrummpelte und Tot war. Die Kinder lernten daraus, dass das beste Mittel gegen Pech das Glück sei.
Ende
Die Maismutter
Damals lebten die Menschen noch von der Jagd. Zu jener Zeit ging eine alte Frau von einem Dorf zum nächsten und bat um einen Platz am Feuer. Doch in jedem Dorf in das sie kam wurde sie davon geschickt. Sie war in Lumpen gekleidet ihr graues Haar stand zu allen Seiten ab. Als sie jedoch zu einem Dorf kam, weit im Landesinneren wurde ihr gestattet zu bleiben. Als die Männer zur Jagd gingen und die Frauen zum Sammeln ausschwärmten, durfte die Alte im Dorf bleiben und sich um das Feuer und die Kinder kümmern. Als am Abend die Eltern wieder kamen, sagten die Kinder zu ihnen, dass sie bereits satt seien und das die Alte ihnen viel leckere Speisen bereitet hätte, als alles was sie jemals zuvor gegessen hätten. Die Eltern waren neugierig und baten die Kinder ihnen beim nächsten Mal etwas von der Speise übrig zu lassen. Als die Eltern beim nächsten mal wiederkamen, kosteten sie selber von jener geheimnisvollen Speise und waren begeistert über jenen leckeren Geschmack. Sie baten die Alte, ihnen das Rezept zu verraten, doch diese schwieg nur und lächelte. Viele Monate ging es so weiter, doch dann verschwand die Alte von einen Tag auf den nächsten. Ein junger Krieger der gerade dem Kindesalter herausgewachsen war, machte sich auf die suche nach der Alten. Nach ein paar Woche fand er sie an dem Ufer eines Flusses stehen. Er bat sie wieder zurück in sein Dorf zu kommen, doch die Alte lehnte ab. Als er darum bettelte wenigstens endlich zu erfahren, woraus die leckere Speise bestand, die er als Knabe kosten durfte, gab sie schließlich nach. Sie befahl ihm alles Gras am Ufer des Flusses abzubrennen und der Krieger tat dies. Dann sagte sie ihm, dass er sie bei den Füssen packen soll und über die Asche ziehen sollte. Der Krieger wunderte sich über diesen Befehl, aber tat dies trotzdem. Nachdem er dies getan hatte, sagte die Alte zu ihm, dass in den nächsten Tage hier wieder neues Gras wachsen würde, dazwischen wären dann aber Gräser die hoch empor wachsen würden. An ihren Enden würden sich dann noch Haarsträhnen von ihr befinden. Jene sei die Frucht, die sie ihnen zu Essen gegeben hatte. Die Alte war nämlich die Maismutter und brachte den Menschen auf diese weise den Mais. Und immer wenn jene Menschen jene Früchte ernten konnten, an deren Ende noch das Haar der Alten hing, wussten sie , dass die Göttin des Maises ihnen noch immer wohlgesonnen war.
Ende
Das
arbeitsscheue
Glück
Es gab einmal einen Mann der hatte fünf Kinder. Und obwohl er von morgens bis Abends arbeiten ging, verdiente er doch so wenig, dass er meistens hungrig ins Bett gehen musste. Jeden Morgen reihte sich der Arme bei vielen anderen Arbeitern ein und gemeinsam beschnitten sie ein großes Feld. Doch immer häufiger blieb er in der Reihe zurück und so mussten sie immer auf ihn warten. Sie verhöhnten ihn für seine Schwäche und der Arme grämte sich sehr darüber. An diesem Abend war er schon auf dem Heimweg, als er merkte, dass er seine Sense auf dem Felde vergessen hatte. Ohne die Sense würde er morgen nicht Arbeiten können und könnte auch kein Geld verdienen. So ging er rasch zurück zum Feld. Auf diesem sah er eine Mann auf und ab schreiten. Er ging zu ihm herüber und fragte ihn was er da tue. Der Mann antwortete: „Ich sammle die Ähren auf die dein arbeitsscheues Glück einfach liegen ließ.“ Der Arme stutzte und fragte: „Und wer bist du?“ „Ich bin das Glück von dem Feldbesitzer.“ Als der Arme ihn weiter ratlos ansah erklärte der Fremde: „Jeder Mensch wird mit einem Glück geboren. Du hast das Pech ein arbeitsscheues Glück erwischt zu haben. Es sitzt die ganze Zeit hinter deinem Gürtel und spielt auf seiner Schellentrommel. Morgen will es dir einen Streich spielen und sich in einen aufgeschreckten Hasen verwandeln, der dir zwischen die Beine laufen soll. Du sollst dich dabei erschrecken und dir selber das Bein verkrüppeln mit der Sense, so dass du betteln gehen musst.“ Der Arme erschrak über jene Aussage und fragte was er dagegen unternehmen könne. Der Fremde antwortete daraufhin. „Binde dir einen Sack an den Gürtel der mit der Öffnung zwischen deinen Beinen ist. Und wenn dein Glück da hineingefallen ist dann prügel es ordentlich durch.“ Mit diesen Worten verschwand der Fremde. Der Arme jedoch tat wie ihm geheißen und am nächsten Tag hatte er tatsächlich sein Glück im Sack. Er verschloss fest den Sack und nahm es mit nach Hause. Dort nahm er einen Knüppel und prügelte auf darauf ein. Dabei stieß er wüste Beschimpfungen aus. Das Glück winselte alsbald um Gnade, doch erst als die Frau des Armen dazwischen ging ließ der Mann von ihm ab. Das Glück schwor, dass er ihm ab sofort helfen würde. Auf dem Hügel in der Nähe unter einem Nussbaum befände sich eine Quelle. Mit jenem Wasser könne er alle Krankheiten heilen, aber nur wenn der jeweilige Engel der Person an der Bettkante stehen würde. Ansonsten wäre es bereits zu spät. Weiter erzählte er, dass die Prinzessin des Landes gerade sehr Krank sei und der König ihm dafür viel Geld geben würde , wenn er sie heilen würde. Der Arme schloss darauf hin das Glück in die Stube und machte sich auf den Weg. Er fand die Quelle und hatte kurz darauf die Prinzessin geheilt. Der König gab ihn dafür 2 Säcke voll Geld. Von diesem Geld kaufte der Arme die besten Speisen vom Markt und kaufte dem Glück neue Kleider. Mit den Speisen eröffnete er ein großes Fest zu Ehren von seinem Glück. Später heilte er viele andere Menschen und wurde sehr reich und wohlhabend. Das Glück aber zerschmetterte seine Schellentrommel und war fortan nicht mehr arbeitsscheu.
Ende
Wem Fortuna
hilft,
den kann keiner
Schaden
Es waren einmal drei Brüder. Die waren sehr arm und lebten bei Vater und Mutter in einem Haus. Als sie schließlich ein gewisses Alter erreicht hatten traten sie alle vor dem Vater und baten ihn sie zu verheiraten. Der Mann war aber so arm, dass er sie nicht alle verheiraten konnte. So sagte er ihnen: „Geht in die Welt hinaus, und wer mir das schönste Tuch bringen kann, den will ich verheiraten.“ So gingen die drei Brüder los. Der Jüngste von ihnen war der Schönste. Dies neideten die anderen und so vertrieben sie ihn auf ihren Weg zur nächsten Stadt. So musste er seinen eigenen Weg einschlagen. Er erreichte eine Stadt in der eine wunderschöne Adlige lebte. Sie erblickte ihn und befahl ihn sofort zu sich bringen zu lassen. Schon viele hatten um sie gefreit doch stehts hatte ihr verstorbener Vater als Rachegeist alle im Schlaf getötet. Der Jüngling sollte der Lady erklären was ihn in ihr Land getrieben hatte und er erzählte von seiner Aufgabe, ein Tuch zu besorgen. Da gab sie ihm zu Essen und ein Nachtlager in einem blauen Zimmer. Das Tuch solle er am nächsten Tage erhalten. Sie warnte ihn, sich aber nicht in der Nacht erschrecken zu lassen. In der Nacht ging ein gruseliges Geheul los und der Jüngling betete in einer Tour zu Fortuna. Am nächsten Morgen waren die Kammerdiener überrascht ihn lebend vor zu finden und brachten ihn zu der Dame. Diese gab ihm ein Seidentuch welches durchwebt war mit Goldfäden. Sie sagte ihm, dass er wiederkommen solle wenn der Vater mehr verlangen würde. Mit dem Tuch zog der junge Mann wieder nach Hause. Seine beiden Brüder waren bereits daheim und hatten jeweils schöne Tücher mit gebracht, doch diese waren trotz allem gewöhnlich. Als der Jüngste jedoch seines hervorholte, da wurden die Brüder zornig und behaupteten er hätte dies gestohlen. Der Vater beruhigte seine Söhne und stellte eine weitere Aufgabe um den Frieden zu wahren. Jeder von ihnen sollte eine Kette besorgen die man siebenmal um das Haus ziehen könne. So zogen die Männer wieder los, der Jüngste ging jedoch wieder zur Adligen und erzählte ihr von seiner neuen Aufgabe. Diese gab ihn wieder ein Nachtmahl und führte ihn dieses mal in ein gelbes Zimmer. Erneut erklang in der Nacht die schrecklichsten Geräusche. Auch eine Stimme die ihn anschrie , dass er sein Land stehlen wolle. Doch wieder betete der Jüngling ohne Unterlass und am nächsten Morgen war er unbeschadet. Da gab ihn die Dame ein Kästchen, dass er erst vor dem Vater öffnen sollte. Daheim angekommen hatten die Brüder nur Ketten besorgen können die nicht einmal zusammengeknüpft einmal um das Haus reichten. Als der Jüngste das Kästchen öffnete befand sich darin eine feine Goldkette die siebenmal um das Haus reichte. Wieder beschuldigten die Brüder ihn des Diebstahls, doch dieses mal meinte der Vater: „Sucht euch ein jeder eine Frau, ich werde euch alle verheiraten“
So zogen wieder alle los. Dieses mal wurde der Jüngling in ein Rotes Zimmer geführt und in der Nacht zerrten die Geister sogar an seiner Kleidung, wagten jedoch nicht ihn direkt zu berühren, da er ohne Unterlass betete. Am nächsten Morgen wurde er gebadet und rasiert und am Nachmittag heiratete ihn die Adlige. Als er in solch feinen Kleidern mit seiner Frau zu seiner Familie zurückkehrte , hörte er bereits vom weiten wie dort Hochzeit gefeiert wurde. Als er eintrat erkannten ihn weder seine Brüder noch seine Eltern. Sie verneigten sich vor ihm und er bat um ein Nachtlager. Er sprach mit seiner Mutter , wie glücklich sie sein kann , gleich zwei Hochzeiten feiern zu können. Sie meinte jedoch betrübt, dass sie noch einen dritten Sohn habe, der aber nicht zurück gekehrt sei. Da trat der Jüngste wieder hinaus, zog seine ärmlichen Kleider an und zog den Hut tief ins Gesicht. Seine Brüder verspotteten ihn, da er ohne Frau zurückgekehrt sei, bis dieser die alten Kleider von sich warf. Vater und Mutter küssten ihn Glücklich und seinen Brüdern gab er viele Güter so dass sie niemals mehr in Armut leben mussten.
Ende
Das Schicksal
Es lebten einmal zwei Brüder auf einem Bauernhof. Der eine war faul und tat keinen Handschlag. Der Andere arbeitete dafür für zwei und ihnen ging es gut dabei. Doch dann hatte der Fleißige keine Lust mehr für seinen faulen Bruder mit zu arbeiten und er sagte zu ihm, dass es so nicht weiter ginge und das jeder seinen eigenen Hof haben sollte. Der Faule erwiderte, dass es ihnen doch gut ginge so wie es sei, doch sein Bruder ließ sich nicht erweichen. So teilten sie ihren gesamten Besitz und jeder zog seiner Wege. Der Faule suchte sich für seine Herden jeweils jemanden der diese behütete und sein Land bearbeitete und so führte er wieder genau das gleiche faule Dasein wie zuvor. Der Fleißige hütete seine Herden und bearbeitete sein Land selber, aber aus irgendeinem Grund lag sein Land bald brach und die Herden gingen ein. So war er bald so arm, dass er sich nicht einmal mehr Schuhe leisten konnte und Barfuß gehen musste. Er beschloss zu seinem Bruder zu gehen, um zu schauen, wie es ihm ergangen sei, in der Hoffnung, dass es ihm ähnlich schlecht erginge. Seinem Bruder jedoch fehlte es an nichts und diesem bestürzte der Anblick seines Bruders so sehr dass er ihm gleich Schuhe schenkte und ihm Geld anbot. Der Fleißige lehnte das Geld jedoch ab und verließ den Hof. Auf einem Feld seines Bruders sah er ein wunderschönes Mädchen mit goldenen Haaren sitzen, welches einen goldenen Faden zwischen ihren Fingern zwirbelte. Er fragte sie, wer sie sei und mit glockenheller Stimme antwortete sie, sie sei das Glück von seinem Bruder. Da fragte er wo denn sein Glück sei. Das Mädchen antwortete, dass seines nicht hier sei und er es nur zu suchen brauche. So wanderte der fleißige Bruder los, sein Glück zu suchen. Auf einem der Wege vernahm er dann ein schnarchendes Geräusch aus einem Gebüsch. Als er näher heran trat erblickte er die hässlichste alte Veddel die er jemals gesehen hatte. Als er sie zum Wecken anstieß wurde ihm fast schlecht wegen des Gestankes. Die Alte erwachte und er fragte sie wer sie sei. Mit kratziger Stimme und einem schiefen, zahnlosen Lachen antwortete sie, dass sie sein Glück sei. Er fragte daraufhin wie es denn sein kann, wo er doch immer so fleißig sei, dass ihm nur so ein hässliches, faules Glück beschert sei und seinem Bruder so ein fleißiges, hübsches. Da sagte die Veddel dass er dafür das Schicksal fragen müsse. Wenn er es gefunden habe dürfe er aber nur das tun was das Schicksal tut und erst dann sprechen wenn das Schicksal ihn ansprechen würde. So zog der Fleißige weiter um das Schicksal zu finden. Alsbald fand er ein prächtiges Haus, wo vor der Tür massig Speisen zubereitet wurden, so dass er glaubte dass hier Hochzeit gefeiert werden müsse, so viele Speisen gab es dort. Er betrat das Haus und begrüßte den Hausvater und jener begrüßte freundlich zurück. Der Hausvater war interessiert zu erfahren, wer der Bauer sei und dieser erzählte ihm, dass er ausgezogen sei um das Schicksal zu suchen um zu fragen, weshalb er so viel Pech im Leben erdulden musste. Der Fleißige fragte ihn daraufhin, für wen denn die ganzen Speisen seien. Da antwortete jener, dass er seine Familie kaum satt bekäme. Obgleich es ihm an nichts mangelte würden sie ihm alles wegfressen was sie in die Finger bekämen, ganz so als ob Drachen in ihren Schlündern lebten. Als sie sich dann zum Essen gesetzt hatten da wurde der Fleißige selber dessen gewahr. Als der Tisch gelehrt war, nahm eine junge Frau die gesamten Knochen auf und warf diese hinter den Ofen. Zwei uralte Gestalten wanten sich zu dem Abfall und lutschten das Mark aus den Knochen. Als der Fleißige fragte wer jene Gestalteten seien antwortete der Hausvater dass es seine Eltern sein. Aus irgendeinem Grunde bliebe ihnen der Tod verwehrt. Der Hausvater bat den Reisenden das Schicksal doch auch zu fragen , warum er seine Familie nicht satt bekäme und seine Eltern nicht in Frieden sterben konnten. Der Reisende versprach dies und zog weiter.
Er erreichte bald ein anderes Dorf. Dort wurde er darum gebeten das Schicksal zu fragen, warum ihre Rinderherden immer Magerer wurden. Er versprach dies und zog weiter.Danach kam er an einen Fluss. Er bat den Fluss ihn auf die anderer Seite zu bringen. Als Gegenleistung dafür , sollte der Fleißige jedoch das Schicksal fragen warum in dem Fluss kein Leben sei. Nach langen, langen Wandern fand er schließlich den Ort, wo dass Schicksal lebte. Dort stand ein prächtiges Schloss umringt von vielen, vielen Dienern. Er trat ein und noch mehr Prunk erblickte er dort. Das Schicksal saß an einer tafel und aß. Auch der Fleißige setzte sich nieder und begann zu essen. Danach ging das Schicksal in's Bett und auch der Fleißige tat es ihm nach. Um Mitternacht jedoch wurde er wach durch ein polterndes Geräusch und durch das Schloss hallte eine Stimme. „Oh Schicksal, heute sind so und so viele Seelen geboren worden. Gib ihnen etwas nach deinem Gutdünken.“ Da stand das Schicksal auf und trat an seine Schatztruhe heran. Er griff hinein und verteilte seinen gesamten Inhalt auf dem Boden, so dass dieser über und über mit Münzen und Edelsteinen bedeckt war. Dazu sagte es „ So wie es mir heute ergangen ist, so ergehe es ihnen ein Leben lang.“ mit diesen Worten legte es sich wieder schlafen, ebenso der Fleißige. Mit Tagesanbruch war das prächtige Schloss verschwunden und an deren stellen stand ein Haus. Noch immer ziemlich prächtig, aber eben nur ein Haus. Auch an diesem Tag nahmen sie gemeinsam eine Speise ein und legten sich später schlafen. Um Mitternacht kam wieder jenes polternde Geräusch und die Stimme sagte erneut, dass so und so viele Seelen geboren worden seien. Das Schicksal öffnete einen Geldbeutel und schüttete Silbermünzen heraus, eben mit jenen Worten wie vom Vortag. Mit Tagesanbruch war das Haus kleiner geworden und so ging es Tag für Tag weiter, bis ganz zum Schluss nur noch eine elendige kleine Hütte übrig blieb in der wohl sonst nur die Schweine untergekommen wären. Nicht ein Diener war mehr dort und so ging das Schicksal hinaus, nahm einen Spaten und Grub den Boden vor der Hütte um, der Fleißige tat es ihm gleich. So Gruben sie den ganzen Tag. Am Abend war auf dem kleinen wackligen Tische nur ein Stückchen Brot. Das Schicksal teilte dieses und gab dem Fleißigen ein Stück ab. Dann legten sie sich schlafen und erneut kam die Stimme. Das Schicksal erhob sich und schüttete viele Scherben auf den Boden und hier und da vielleicht mal eine Kupfermünze. Bei Tagesanbruch war die kleine Hütte aber wieder zu einem Palast geworden. Erst jetzt fragte das Schicksal den Mann, warum er denn hier sei. Der Fleißige fragte das Schicksal warum es ihm so ein böses Glück geschenkt hätte und dieses Antwortete , dass er nun einmal in einer armen Nacht geboren worden sei, während sein Bruder an einem tage voller Überfluss das Licht der Welt erblickte. Dies sei auch nicht mehr zu ändern. Aber da er so einen weiten Weg gegangen sei, wolle es ihm helfen. Sein fauler Bruder hätte eine Tochter, die solle er auf sein Gehöf mitnehmen, denn sie sei ebenfalls in einer reichen Nacht geboren worden. Alles was er erwirtschaftete , sollte er ihr übertragen und so wäre auch sein Glück gesichert. Der Fleißige bedankte sich und stellte die Fragen des Hausvaters. Das Schicksal antwortete: „ Dies passiert weil er Vater und Mutter nicht ehrt und ihnen den Abfall hinter den Ofen wirft. Wenn er sie ganz oben an der Tafel sitzen ließe und ihnen den ersten Brandwein reiche , so würden auch die anderen weniger essen.“Danach Fragte der Fleißige warum das Vieh aus dem Dorf so verkümmere. Das Schicksal antwortete: „ Das kommt weil er am Tag der Heiligen nur das krankeste Rind schlachtete. Wenn er das beste nehmen würde würden alle anderen gedeihen.“Zuletzt fragte er noch wegen des Flusses: Das Schicksal antwortete: „Das kommt weil in ihm noch keiner ertrunken ist. Hüte es aber ihm zu sagen bevor du hinübergetragen wurdest. Andernfalls würde es dich selbst ertränken.“ Da dankte er dem Schicksal nochmals und trat die Heimreise an. An jedem Ort beantwortete er dann die Fragen die ihm zu Anfang gestellt worden waren. Der Hausvater gab ihm als Dank dafür zwei Stiere. Als er in sein Heimatdorf kam fragten gleich alle, wem diese schönen Stiere gehörten und er antwortete, seiner Nichte. Als er bei seinem Bruder war bat er sein Töchterlein mitnehmen zu dürfen und der Bruder stimmte zu. Als er einmal auf dem Felde stand umgeben von dem schönsten Getreide, da fragte ihn ein anderer Bauer, wessen das Getreide sei. Er in einem Moment der Unaufmerksamkeit, antwortete dass es seines sei. In dem Moment fing das Getreide Feuer, so dass er dem Bauern hinterherrannte und sich verbesserte, dass es seiner Nichte gehöre. Da kam ein kleiner Wolkenbruch und löschten die Flammen. So blieb er den Rest seines Lebens glücklich.
Ende
Fortuna
und
der Fischer
Fortuna ging durch die Welt und hatte sich vorgenommen einfach jedem , der danach Fragte ihr Lächeln zu schenken. Sie kam zu einem kleinen Fischerdorf. Viele der Männer dort waren sehr arm. Doch einer von ihnen war ärmer als alle Anderen. Jener Mann hatte seine Frau an einen anderen Mann verloren, in einem Sturm seine komplette Fischerausrüstung und sein Haus brannte durch einen Unfall komplett aus. Als ihn Fortuna an der Straße sitzen sah, war er abgemagert und schmutzig. Als der Mann Fortuna sah flehte er sie an, sie möge ihm eine Fischerausrüstung schenken. Sie schenkte ihm ein Lächeln und schon kurz danach fand er bei einem Spaziergang am Strand eine komplett neue Anglerausrüstung. Sofort machte er sich wieder an seine Arbeit. Als Fortuna nächsten Tag wieder kam, bedankte er sich bei Fortuna. Als sie fragte , ob er nun glücklich sei, druckste er etwas herum. Sein Haus sei ja immer noch eine Ruine und er müsste schon sehr lange arbeiten , bis er sich eine neue Hütte leisten könne. So lächelte Fortuna ihn erneut an und das Herz der Dorfbewohner wurde für ihn erwärmt, so dass sie ihm eine neue Hütte bauten. Auch am folgenden Tag kam Fortuna wieder und fragte ihn , ob er nun Glücklich sei. Da druckste der Mann erneut herum und meinte, dass er sich in der neuen Hütte doch recht einsam fühle und er sich eine Frau an seiner Seite wünsche. So schenkte Fortuna ihm zum dritten Mal ihr Lächeln und eine gute Frau verliebte sich in ihn. Als Fortuna doch am nächsten Tag kam und ihn fragte , ob er nun glücklich sei, war er immer noch nicht zufrieden. Sein Nachbar hätte eine viel bessere Anglerausrüstung als er, seine Hütte sei viel größer und seine Frau viel schöner. Er wolle genau das haben, was dieser hätte. Fortuna wurde langsam ungeduldig, doch sie schenkte ihm wieder ein Lächeln und der arme Fischer nahm den Platz seines Nachbarn ein. Doch selbst danach war der Mann nicht Glücklich. Er kam Fortuna am nächsten Tag schon entgegengelaufen. Er forderte wieder ihr Lächeln dafür ein , um nun Don zu werden. Dann müsse er nie wieder arbeiten und die Frauen würden ihm zu Füßen legen. Fortuna jedoch sah ihn traurig an und wand sich von ihm ab. Sie kehrte nie wieder zu ihm zurück.
Es dauerte keine Woche da verließ ihn seine schöne Frau für einen anderen, seine Anglerausrüstung verlor er in einem Sturm und seine große Hütte brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Und was lernen wir daraus? Sei zufrieden mit dem was Fortuna dir schenkt und strapaziere dein Glück niemals zu stark.
Ende
Der
Puppenspieler
Es war einmal ein Mann, der stellte voller Freude Marionetten her. Er hatte dieses Handwerk von seinem Vater gelernt und dieser von Seinem. Die Puppen die er baute erfreuten sich überall großer Beliebtheit. Als er dann noch die Liebe seines Lebens kennen lernte und kurz danach zur Frau nahm, schien sein Glück vollkommen. Sie hatte rabenschwarzes Haar, rote, volle Lippen und sehr helle Haut. Obwohl sie fast blind war, ließ sie es sich nicht nehmen sich stehts etwas zu schminken und schön her zu richten. Die Beiden wünschten sich so sehr noch Kinder, um ihre Familie zu komplettieren, doch Fortuna war ihnen nicht hold. Nach einigen Jahren zog sich der Puppenspieler immer mehr in seine Arbeit zurück. Zu dieser Zeit begannen die Alpträume. Immer wieder tauchten die gleichen Bilder auf. Seine Frau war die Lösung eigene Kinder zu haben...aber anders als man meinen könnte. Er sah seine Puppen, mit rabenschwarzen Haar und roten Lippen. Unendlich viele. Alle seine Puppen trugen IHR Gesicht. Bald gab es nicht eine Nacht mehr in der er zur Ruhe gab. Der Schlafmangel sorgte dafür, dass er immer mehr zu Wutausbrüchen neigte. Er ertappte sich sogar dabei wie er seine frau wegen eienr Kleinigkeit anschrieh. Diese, aufgrund der schlechten Augen mit einem empfindlichen Gehör ausgestattete Frau, erschrack sehr und wollte fliehen. Als er sie daran hindern wollte, erwürgte er sie versehentlich mit den Fäden seiner Marionetten. Als er sie so da liegen sag schien eine Stimme zu ihm zu sprechen. Es sei kein Mord wenn sie sich noch bewegen würde...sie müsse sich nur bewegen. So befestigte er ihre Leiche an Schnüre, doch sie war zu schwer. Er schnitt ihr die Haare ab und und setzte Strähne für Strähne an seine Puppen. Nach und nach hatte er so alles von seiner geliebten Frau in seine Holzpuppen verbaut. Als er merkte was er jedoch getan hatte begann er sich selbst dafür zu hassen. Sein eigener Anblick im Spiegel war für ihn nicht mehr zu ertragen. Er tauchte sein Gesicht in heißes Porcelan, welches er ansonsten für die gesichter der Puppen verwendete und dieses schmolz seine Haut und wurde sein neues Antlitz. Die Dorfbewohner sahen ihn an dem Abend nur noch vor schmerzen schreiend mit seinen Puppen in die Wälder laufen. Seither seien diese nicht mehr sicher. Denn der Wahnsinn des Puppenspielers soll nur noch größer geworden sein und der Hass und die Trauer lassen die Puppen des Nachts umherwandeln...
Ende