Nathanael von Wolfswacht
Nathanael ist politischer Berater der Herren Castellani, reisender Gesandter Jarlows, Rechtsgelehrter und Richter sowie ein Universalgelehrter mit teils lückenhaften Detailkenntnissen. Er stammt ursprünglich nicht aus Jarlow, wohnt aber schon viele Jahre dort. Er leitet die Kanzlei des Gildenrates und leistet so seinen kleinen Anteil daran, dass Freiheit und Wohlstand unter den Bürgern Jarlows gerecht verteilt werden.
Mag es, wenn
...das Wasser im Zuber richtig heiß ist.
...man ihm einen Kaffee anbietet, oder einen Wein, oder einen guten Brandy.
...er sich als Mann in den mittleren Jahren noch einmal wie ein Abenteurer fühlen kann.
Mag es gar nicht, wenn
...eine Situation eskaliert, geschrien und Blut vergossen wird.
...man ihn warten lässt.
...er nachts allein nicht mehr aus dem dunklen Wald nach Hause findet.
Man fragt sich,
...welche persönlichen Ambitionen er verfolgt.
...was er mit dem Reginaldiner-Orden zu schaffen hat.
...woher die Gerüchte kommen, dass er ein Zauberer sei.
Nathanael stammt aus dem rauen Osten der Mittellande, wo er als Sohn eines Barons nahe der Grenze zum Dunklen Reich aufwuchs. Als jüngster von vier Brüdern hatte er etwas Freiheit, einen Beruf auszuwählen. So begann er, alte Geschichten, Geographie und anderen Wissenschaften zu studieren, zuerst aus Büchern, und später bei entfernten Verwandten im Westen des Landes, die einen Gelehrten angestellt hatten.
Auf dem Schloss im zivilisierten Westen des Landes erlernte Nathanael die höfischen Sitten, die er auf der Grenzfeste, auf der er aufgewachsen war, kaum kennen gelernt hatte. Sein Privatlehrer unterrichtete ihn drei Jahre lang, zu Anfang recht trocken und theoretisch, später aber auch auf kleinen Exkursionen, in Geschichte, Geographie und Umgangsformen. Kurz vor dem Ende seiner Ausbildung reiste er noch einmal zu seiner Familie zurück, wenn auch aus traurigem Anlass: der jüngste seiner Brüder war einer Seuche erlegen und wurde zu Grabe getragen. Da Nathanael aber immer noch zwei ältere Brüder hatte und nicht hoffen konnte, die Baronie seiner Vaters zu erben, suchte er mit dem nächsten Frühling das Glück in der Fremde.
Die Reise führte Nathanael in den sonnigen Südwesten der Mittellande, wo er in einer Taverne die Bekanntschaft eines Herrn Thore Castellani machte, und kurz darauf die seiner vielen Brüder und Schwestern. Sie waren eine Mischung von sehr interessanten Menschen: Fechten, Trinken und Singen waren ihre Hauptbeschäftigung und sie reisten als professionelle Abenteurer und Händler großer und kleiner Dinge durch die Welt.
Die lustige Reisegruppe stellte sich als eine Delegation aus Jarlow heraus, einem Land, das über einige politische Umwege von einer Handelsgilde regiert wird, in der die Familie Castellani die Mehrheit stellt. Die Delegation war auf dem Weg nach Tirrannonn, um politische Geschäfte zu erledigen. Nathanael war zufällig auf dem gleichen Weg, so dass er seinen neuen Freunden Rat in höflicher Etiquette und Verhandlung gab. Die Verhandlungen waren sehr erfolgreich, denn es stellte sich heraus, dass Nathanael das rechte Maß an Verstand und Benimm zum Wagemut und der Forschheit der Castellani hatte. So wurde er in ihre Heimat eingeladen, wo man ihn sehr herzlich aufnahm.
Seitdem wohnt Nathanael in Jarlow-Stadt, wo er die Familie in politischen Angelegenheiten berät und bald berufen wurde, die Kanzlei des Gildenrates zu leiten. Seit vielen Jahren begleitet er auch Capo Ramìrez Castellani nach Mitraspera, um dort die Verfemten zu bekämpfen und dem Kontinent das Glück von Handel und Wohlstand zu bringen. Dort erkannte Gouverneur Paolo Armatio schnell Nathanaels Weisheit und politisches Geschick, und berief ihn, als Hoher Richter der Freistädte zu dienen. Aber keine gute Sache kann von Dauer sein: einige Jahre darauf wurde er des Amtes wieder enthoben. Gerüchten zufolge hatte er sich in einem Prozess zu deutlich für den des Mordes angeklagten Marough Castellani eingesetzt.
In Mythodea ist Nathanael nun als Advokat zugelassen. Es kommt aber selten vor, dass er neue Mandanten vertritt, denn die wenigen, die ihm seit Jahren ihr Vertrauen schenken, halten ihn recht beschäftigt. Neben der regelmäßigen Arbeit in der Kanzlei des Gildenrats vertritt Nathanael auch weiter als Gesandter die Interessen Jarlows in Ausland. Man sagt er sei gut bekannt mit Gouverneur Francis Trebal in Neu-Jarlow und unterhalte hervorragende Beziehungen nach Bretonien und Westerhold.
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