Riten und Gebräuche der Familie Castellani

Hochzeiten


Trotz regional verschiedener Auslegungen gibt es einen festen Ablauf von Hochzeitszeremonien, wie sie von der Familie Castellani begangen werden.
Dabei gibt es zwei Fälle:
  1. Beide Brautleute sind bereits Castellani
  2. Nur einer der beiden ist bereits Castellani, der andere wird durch die Heirat aufgenommen.
Sie unterscheiden sich aber nur wenig.

Personen


Leiter der Zeremonie

Generell gibt es eine Person, die für die Zeremonie "La voz del antepasados", die "Stimme der Ahnen" ist. Das kann ein Priester (der Ahnen) sein oder ein Castellani (am besten natürlich beides zugleich). Meist sind dies dann sehr angesehene, ranghohe Castellani, Familienmitglieder die den Ruf haben einen guten Draht zu den Ahnen zu haben und auch sonst oft Zeremonien leiten oder auch ein Verwandter, von dem die Brautleute wünschen dass er die Trauung leitet.

Zeugen

Jeder der Brautleute kann einen Zeugen bestimmen (muss aber nicht). Wenn es Zeugen gibt, tragen diese die Hochzeitsmünze und das Kopftuch des/der Castellani.

Die Hochzeitsmünze

Hervorgegangen aus Geschichten über die Eheschließung von Don Vito I und Donna Consuela gibt es eine "Hochzeitsmünze", der wichtigste Gegenstand bei einer Castellani-Hochzeit. Es ist ein Anhänger, auf dem ein C, ein Dolch und eine Rose abgebildet sind. Er hat zwei Ösen und eine Sollbruchstelle in der Mitte. Während der Zeremonie wird sie von den Brautleuten gemeinsam zerbrochen und jeder erhält eine Hälfte. Es ist nicht wirklich festgelegt, aber sehr häufig erhält die Braut die Rose und der Bräutigam den Dolch. Überdurchschnittlich oft wird sie dann als Kopftuchschmuck oder Ohrring getragen, aber auch Armbandschmuck oder Kette sind möglich. Hauptsache offen sichtbar.

Ablauf der Zeremonie

Vor der Zeremonie legen beide Brautleute ihre übliche Kopfbedeckung ab. Die Castellani übergeben ihr Kopftuch entweder ihrem Zeugen oder der "voz del antepasados", (im folgenden kurz "Priester") wenn sie keinen Zeugen gewählt haben. Was nicht-Castellani mit ihrer bisherigen Kopfbedeckung machen, ist ihnen überlassen. Die Bräute bedecken dann meist ihr Haar wieder mit einem Schleier oder einer reich verzierten Kapuze, die Herren tragen oft Hut.
Der Bräutigam begibt sich zu Beginn der Zeremonie zum "Priester" und erwartet dort seine Braut. Diese wird von ihrem Vater/ältesten Bruder/wen auch immer sie auswählt zum Bräutigam geführt.
Der Priester hält dann eine Ansprache. Danach fordert er die Brautleute auf, niederzuknien und ihre Kopfbedeckung abzunehmen. Er sagt dann ein paar traditionelle Worte über die Bedeutung der Ehe in der Familie und fragt zum Abschluss, ob einer der Anwesenden vernünftige Gründe gegen eine Eheschließung hat. Falls alle schweigen, fragt er die Brautleute, ob sie den jeweils anderen als Partner annehmen. Sagen sie ja, folgt die Übergabe der Kopftücher:
Fall 1 (siehe oben): Die Brautleute erhalten vom "Priester" oder den Zeugen das Kopftuch des jeweils anderen
Fall 2 : der Nicht-Castellani erhält das Kopftuch des Castellani, der Castellani erhält ein neues Tuch
Dann legen sich die Brautleute gegenseitig ihr Kopftuch an (der bisherige Nicht-Castellani erhält also von seinem Partner sein Tuch). Oft wird dieser Teil der Zeremonie von Castellani (besonders den Frauen) genutzt, sich ein neues Tuch zuzulegen. Sie geben dann vorher ein neues Tuch an den Zeugen/Priester und nicht ihr altes.
Dann sagt der "Priester" nochmal was Kluges und gibt dem Brautpaar die Münze, die dieses dann zerbricht. Dann geben sie dem Anhänger eine vorbereitete "Halterung" und legen dem jeweils andern ihren Teil an.
Dann spricht der "Priester" die Abschlussworte und die Verwandten dürfen gratulieren. Gibt es Zeugen, dürfen die natürlich zuerst gratulieren.

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